Ein Ort zum Sinne schärfen
Wenn Traditionen gepflegt werden und sich dabei Geschichte und Bewusstsein verbinden, wenn Menschen über die Entwicklung ihrer Stadt gemeinsam entscheiden, wenn das Zusammenleben die Vielfalt des Lebens schätzen lernt, wenn Kunst und Kultur auf kreative Weise neue Wege gehen, die für diese ländliche Region ungewöhnlich innovativ sind, dann fühlt sich das richtig gut an.
Dahlienschau
Mehr als 40 Jahre ist die Dahlienschau ein Besuchermagnet in Bad Sülze. Der Kurpark, das Salzmuseum Mecklenburg und der „Timm’sche Garten“ sind jährlich am zweiten Septemberwochenende eingehüllt von einem bunten Meer unterschiedlichster Dahliensorten. Und nicht nur Blumenfreunde kommen auf ihre Kosten, wenn der 2022 restaurierte 200 Jahre alte Kurpark seine Pforten öffnet.
ROXSA-Festival
Seit 2015 hat Bad Sülze ein Musik- und Kleinkunstfestival, das „ROXSA-Festival“. Es wird direkt in der Bad Sülzer Altstadt an jedem zweiten Juli-Wochenende veranstaltet, hat derzeit zwischen 1.000 und 1.500 Besucher:innen und ist mit einem sehr niveauvollen Programm und ca. 100 Musiker:innen und Künstler:innen ausgestattet. Das Festival ist in Trägerschaft des ehrenamtlich tätigen „Freundeskreis Popkultur e.V.“ und wird in Kooperation mit der Kirchengemeinde durchgeführt.
Wunder-Bar-Konzerte
Was als Experiment begann, ist nunmehr seit Ende 2014 zum festen Bestandteil populärer Kultur in einer ländlichen Region geworden. Einmal im Monat veranstaltet der „Freundeskreis Popkultur e.V.“ im „Café Wunder Bar“ ein Rock-, Blues-, Folk-, oder Pop-Konzert in besonderer Atmosphäre. Der Erfolg der Club-Konzert-Reihe ist etwas ungewöhnlich, da vergleichbare ländliche Regionen eigentlich nicht über diese Möglichkeiten verfügen. Die Reihe findet überregional Zuspruch.
Klein.Stadt.Erwachen
Das Kleinstadterwachen hat 2021 als künstlerisch-kreative Reanimation in Bad Sülze begonnen und ist nunmehr ein wichtiger kultureller Beitrag zur Innenstadtbelebung. Sowohl in der Sommersaison als auch in der Weihnachtszeit verwandeln sich leerstehende Ladengeschäfte und Häuser in kreative Spielorte oder Räume für künstlerische Installationen. Das Kleinstadterwachen ist Kulturevent und Beteiligungsprojekt gleichermaßen.
Alles Bühne
Unter diesem oder anderen Titeln finden jährlich Workshops für Kinder und Jugendliche im Rahmen der kulturellen Bildung statt. Diese Workshops basieren inhaltlich auf Ideen der Teilnehmenden und umfassen methodisch verschiedene Genres der populären Musik, Elemente der darstellenden und bildenden Kunst sowie Videokunst. 2018 wurde das Jugendprojekt „Zeig‘ mir deinen Ort – Lokale Kulturinseln“ als eins von 40 Projekten aus 450 Bewerbungen ausgewählt und von RENN (Regionale Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien) in Kooperation mit dem Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) mit dem Qualitätssiegel „Projekt Nachhaltigkeit“ ausgezeichnet.
Ehrenamtsnetzwerk Bad Sülze
Mit Unterstützung der Deutschen Stiftung für Ehrenamt und Engagement baut sich in Bad Sülze ein Ehrenamtsnetzwerk auf. Die Ehrenamtlichen betreiben zusammen mit Künstler:innen seit Juli 2023 die Galerie „L’art CHECKERS“ deren Buchstaben im Namen auf den seit über 10 Jahren verwaisten „Schlecker-Laden“ der Stadt als Ort des Geschehens deuten. Bilder- und Fotoausstellungen, Videoinstallationen und Skulpturen haben dort ebenso Platz wie auch Mal- und Kreativwerkstätten für Kinder und Erwachsene. Dieser neue Kreativraum ist gerade im Aufbau begriffen.
Neue Sülzer Zeitung
Seit Juni 2023 bringen die Bad Sülzer Stadtvertreter:innen eine eigene kleine Zeitung heraus, in der die kommunalpolitischen Sachverhalte und Entscheidungen unverblümt angesprochen werden. Jeder Haushalt der Stadt erhält diese Zeitung. Die darin enthaltenen Informationen gelangten in der Art durch die bislang genutzten Medien nicht zu den Bürgerinnen und Einwohnern. Die kleine Zeitung erfährt eine sehr hohe Resonanz, da sie die Sprache aller spricht.
Die Klappstuhlkonferenz
Seit September 2020 gibt es in Bad Sülze „Die Klappstuhlkonferenz“ als erfolgreiches und erprobtes Bürgerbeteiligungsmodell. Im wahrsten Sinne des Wortes sitzen die Beteiligten auf Klappstühlen direkt am Ort des Geschehens, um Ideen zu sammeln, informiert zu werden und über Entwicklungen zu diskutieren. Die Akzeptanz dieser authentischen Methode ist sehr hoch, da eine direkte Inaugenscheinnahme von Sachverhalten möglich ist.